Der Unternehmer Hans Peter Haselsteiner hat im U-Ausschuss betont, dass er mit dem Ibiza-Video "nichts zu tun" habe. Das gelte für die Erstellung - und auch angeboten sei es ihm nie worden. Haselsteiner war geladen, weil er im Ibiza-Video durch Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu unfreiwilliger Ehre kam.
"Nein, ich habe keinen Auftrag gegeben und war nicht an der Erstellung beteiligt", antwortete er auf entsprechende Fragen von ÖVP und FPÖ. "Ich habe davon keine Kenntnis." Auch die mutmaßlichen Initiatoren des Videos kenne er nicht, weder den Wiener Anwalt N. noch den Detektiv Julian H. Dies habe er auch unmittelbar davor bei einem Termin bei der Kriminalpolizei ausgesagt. Ob er ein Kopfgeld auf Strache ausgelobt habe, wie dieser behaupte, meinte Haselsteiner:
ÖVP-Fraktionsführer Wolfgang Gerstl beantragte während der Befragung die Vorführung einer Sequenz aus dem Ibiza-Video. Die Sequenz wurde daraufhin vorgespielt und zeigte eine Szenerie auf der Terrasse der Finca, auf der Strache und Gudenus sowie eine dritte Person von hinten zu sehen war. Das Gespräch war aber ob der Tonqualität komplett unverständlich. Offenbar brachte Strache dabei aber Haselsteiner in Verbindung mit Freimaurerlogen, denn Gerstl befragte den Unternehmer nach der Vorführung in diese Richtung. "Ja, ich bin bekennender Freimaurer, das ist aus den Medien hinlänglich bekannt", erklärte Haselsteiner, der aber jedenfalls keine Auskünfte über Logen und andere Mitglieder geben wollte.
"Die Sozialdemokraten haben sehr stark die Logen", zitierte Gerstl aus dem Video. Haselsteiner entgegnete, dass er nicht wisse, wer aller die SPÖ unterstütze. Als Gerstl dann fragt, ob diverse SPÖ-Proponenten wie etwa der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig in einer Loge sei, meinte Haselsteiner: "Sie werden von mir keine Auskünfte bekommen, wer Logenmitglied ist und wer nicht. Fragen sie mich bitte etwas anderes, das mehr Sinn macht", sagte er zu Gerstl.
Auch Verfahrensrichter Wolfgang Pöschl betonte, dass die Fragen im Zusammenhang mit dem Untersuchungsgegenstand sein müssen. Das Abfragen von "Logen-Brüdern" könne nicht Untersuchungsgegenstand sein, so Pöschl.
Auch Haselsteiners viele Spenden an die NEOS waren Thema: Wie viel er gespendet habe, wisse er nicht, dies sei aber beim Rechnungshof nachzulesen, so Haselsteiner. Denn man habe alles transparent gemacht. Ob es zwei Million waren, fragte Gerstl. Dies könne sein, antwortete Haselsteiner. Warum er kurz vor Inkrafttreten des neuen Gesetzes zur Parteienfinanzierung noch einmal 300.000 Euro an die Pinken gespendet habe? Weil er die neue Regelung für ein "Knebelungsgesetz" halte, die kleine Parteien benachteilige "und nochmals ein Zeichen setzen" habe wollen.
Äußerst emotional wurde Haselsteiner bei den Bestrebungen von ÖVP-Fraktionsführer Gerstl Zusammenhänge zwischen den Spenden an die NEOS und seine Tätigkeit im ORF-Stiftungsrat, in den er von den NEOS entsandt wurde, oder pinken Gesetzesinitiativen zu konstruieren. Das sei an den Haaren herbeigezogen.